FAQs Deutsch
Was bedeutet der Name ‘Vyld’ und wie spricht man das überhaupt aus?
‘Vyld’ klingt gesprochen wie das englische Wort “wild”. Und der Name ist Programm, denn wir wollen mit unseren Produkten auch einen Beitrag zu mehr Naturverbindung leisten. Das “V” steht für “Vagina” und zeigt “Love and Peace''. Das “y” steht für “why”, also das englisch “warum” und zeigt, dass es uns um mehr als nur schöne Produkte geht.
Was bedeutet ‘Algaeverse’?
‘Algaeverse’ beschreibt unsere Vision eines Universums aus nachhaltigen Algenprodukten. So wollen wir dazu beitragen, eine regenerative Wirtschaft innerhalb der Grenzen und Kreisläufe der Natur zu etablieren und zu mehr globaler Gerechtigkeit beitragen, so dass niemand gesundheitlich oder sozial benachteiligt wird - und mit niemand meinen wir auch unsere Ozeane!
Ich menstruiere gar nicht, was hat das mit mir zu tun?
Bei Vyld geht es nicht nur darum, bessere Periodenprodukte zu entwickeln, sondern insbesondere einen Beitrag zur Meeresgesundheit zu leisten. Durch die Verbindung von Menstruationsgesundheit und Meeresschutz, können wir zu 12 der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen beitragen.
Ich benutze keine Tampons - wird es auch andere Produkte aus Algen geben?
Wir starten mit Tampons, weil wir finden, dass eine Verbesserung dort am dringendsten ist - schließlich sind sie über viele Stunden mit einer der empfindlichsten Stellen im Körper in Kontakt. Zukünftig planen wir auch alle anderen Arten von absorbierenden Produkten, von Slipeinlagen über Binden bis hin zu Windeln und Inkontinenzprodukten, und vielleicht noch darüber hinaus!
Warum denn überhaupt Meeresalgen??
Weil Meeresalgen eines der nachhaltigen Materialien überhaupt sind! Sie sind ein regenerativer Rohstoff und ihr kontrollierter Anbau schädigt die Meere nicht, sondern kann ihnen sogar helfen. Meeresalgen wachsen super schnell und das ganz von alleine - ohne Trinkwasser, Pestizide, Dünger oder Landressourcen. Sie binden dabei große Mengen CO2 und Stickstoff und produzieren mehr Sauerstoff als Bäume. Für Tampons sind die absorbierenden Algenfasern super, weil sie von Natur aus weiß sind und nicht gebleicht werden müssen. Mehr darüber, wieso Algen so toll sind, in unserem kleinen Video.
Fehlen die Algen dann nicht in der Natur, wenn sie geerntet werden?
Algen können so angebaut und geerntet werden, dass der Hauptteil der Pflanze erhalten bleibt und die Algen an derselben Stelle gut und schnell nachwachsen. Und das ist ja ein ganz wichtiger Punkt für Vyld – wir wollen den kontrollierten Algen-Anbau als eine Meereswiederaufforstungs-Maßnahme umsetzen.
Warum ist kontrollierter Algenanbau für die Umwelt gut?
Der Anbau von Meeresalgen in mariner Permakultur trägt zur Stabilisierung von bestehenden Ökosystemen bei. Algen bieten Fischen und anderen Tieren Kinderstube, Nahrung und Lebensraum. Sie reduzieren Treibhausgase und reinigen das Meer, indem sie große Mengen an CO2 und Stickstoff binden. So wirken sie der Versauerung der Meere entgegen und retten damit auch Korallenriffe. Zudem produzieren sie große Mengen von lebensnotwendigem Sauerstoff. Ihr kontrollierter Anbau kann also ein aktiver Beitrag zur Lösung der Klima-Krise sein. Vyld ist Teil einer globalen Bewegung, die sich für den Aufbau einer solchen marinen Permakultur einsetzt, mit dem Ziel, den Algenanbau im großen Maßstab auf gesunde Weise zu etablieren und die Fehler der landbasierten Agrikultur nicht zu wiederholen.
Warum ist der Algenanbau auch für die Menschen gut?
Durch die Förderung des kontrollierten Algenanbau werden die Lebensbedingungen von Küstengemeinden verbessert. Verschiedene Pilotprojekte konnten belegen, das neue Einkunftsmöglichkeiten in Zusammenhang mit Algenanbau in der Regel Frauen+ zugute kommen und so zur Geschlechtergerechtigkeit beitragen können.
Welche Algen verwendet ihr?
Wir arbeiten mit marinen Makroalgen, genauer gesagt mit Braunalgen (Phaeophyceae). Weil verschiedene Braunalgen die Polymere enthalten, die wir für die ‘Tangpons’ brauchen, sind wir grundsätzlich nicht auf eine Art festgelegt – und das ist ziemlich großartig, denn theoretisch können wir überall auf der Welt möglichst regional gewonnene Algen verwenden.
Woher kommen Eure Algen?
Für unsere ersten Prototypen haben wir Meeresalgen aus dem Nord-Atlantik verwendet - und es ist auch langfristig unser Ziel, zur Etablierung einer europäischen marinen Permakultur beizutragen und für den europäischen Markt auch europäische Algen zu verwenden. Da aber die europäische Algenwirtschaft noch in den Kinderschuhen steckt, werden wir unsere Algen zunächst auch aus anderen Meeren wie z.B. dem Pazifik beziehen. Da wir nicht auf eine Spezies festgelegt sind, können wir langfristig hoffentlich die jeweiligen lokalen Spezies für die verschiedenen Märkte verwenden.
Binden Algen nicht super viele Schwermetalle? Was ist mit dem hohen Jodgehalt? Und was ist mit Mikroplastik?
Tatsächlich haben Algen eine Art Filterfunktion und können Schwermetalle binden. Da wir für unsere Fasern aber nicht die gesamte Biomasse verwenden, sondern nur ein Extrakt, haben unsere ‘Tangpons’ keinerlei Schadstoffbelastung. Das gleiche gilt für Jod, das viele Algen von Natur aus in hoher Konzentration enthalten - unsere ‘Tangpons’ haben keine erhöhte Jodkonzentration.
Warum eignen sich Algen für Menstruationsprodukte?
Algen und Algenfasern werden u.a. aufgrund ihrer besonders absorbierenden, entzündungshemmenden und hypoallergenen (d.h. sie lösen kaum Allergien aus) Eigenschaften traditionell in der Medizin verwendet. Durch die besonders seidige Oberflächenstruktur der Algenfasern lassen sich unsere ‘Tangpons’ besonders gut einführen und wir können auf die Plastikumhüllung verzichten. Darüber hinaus konnten wir im Labor belegen, dass das vaginale Mikrobiom auf Algenfasern besser reagiert, als auf herkömmlich verwendete Materialien.
Wie wird denn aus einer Alge ein Tampon?
Die Algen werden aus dem Meer geerntet, anschließend getrocknet und gemahlen. Aus dem Pulver wird in einem umweltschonenden Verfahren ein Extrakt gewonnen. Das von Natur aus weiße Extrakt kann dann - ähnlich wie Viskose, nur ohne die viele Chemie - zu einer Faser ausgesponnen werden. Die Fasern sind also komplett natürlich seidig, glatt und absorbierend. Die übrigen Bestandteile der Alge können für andere Anwendungen verwendet werden - z.B. um vegane Algen-Burger Patties zu machen oder als Dünger.
Was ist denn das Problem mit herkömmlichen Periodenprodukten? Es gibt doch schon Tasse & Co?
Ja, zum Glück gibt es schon einige nachhaltigere Alternativen, wie Periodenunterwäsche, Menstruationstasse und Biobaumwolltampons! Und es ist großartig, dass Menstruierende endlich mehr Auswahl haben (viele Menschen kombinieren übrigens auch verschiedene Produkte). Allerdings funktionieren gerade Tasse & Co nicht für jede:n (Stichwort: vaginale Geburt) und vor allem nicht in allen Situationen (Stichwort: Zugang zu fließendem Wasser). Leider enthalten viele der Produkte weiterhin Plastik und sind damit weder gut für den Körper, noch für die Umwelt. Darüber hinaus empfinden viele ein unangenehmes Trockenheitsgefühl bei herkömmlichen Tampons, gerade beim Einführen und/oder Entfernen. Da die Menstruation ein total natürlicher Vorgang ist, sollten auch die Produkte dafür natürlich sein! Übrigens, Naturschwämme sind zwar natürlich, aber tote Tiere, und damit nicht unser Ding.
Wie kamt ihr denn auf die Idee, Produkte aus Algen zu machen?
In ihrer Ausbildung zum Marine Guide, also einer Art Meeres-Ranger, lernte Vyld Gründerin Ines das unglaubliche Potential von Meeresalgen kennen. Ein gesunder, nachhaltiger Rohstoff, der schon lange in diversen Bereichen wie Ernährung und Medizin Verwendung findet. Gleichzeitig war sie als Menstruierende nicht wirklich glücklich mit den bestehenden Periodenprodukten. Mit Vyld kann sie zwei ihrer Herzensthemen miteinander verbinden: Geschlechtergerechtigkeit und Meeresgesundheit.
Macht ihr auch was gegen Periodenarmut?
Periodenarmut, also der Umstand, dass viele Menstruierende finanziell nicht in der Lage sind, sich sicher und hygienisch um ihre Menstruation zu kümmern, ist ein globales Problem - auch in Deutschland und anderen Ländern des globalen Nordens. Wir finden, dass der Zugang zu Periodenprodukten an öffentlichen Orte genauso kostenlos sein sollte, wie zu Toilettenpapier. Deshalb setzen wir uns auch für Initiativen ein, die dieses politische Ziel verwirklichen wollen.
Warum redet Ihr immer von Menstruierenden und sagt nicht einfach Frauen?
Wir verwenden diese inklusive Formulierung, da nicht alle Frauen menstruieren und nicht alle, die menstruieren, auch Frauen sind.
Warum ist der ‘Tangpon’ nicht grün?
Da wir für die ‘Tangpons’ ein Extrakt und nicht die ganze Alge verwenden, kommen die Farbpigmente gar nicht erst in die Tamponfasern. Das Extrakt ist von Natur aus weiß-beige und deshalb müssen wir die Tampons nicht bleichen - ein kleines Geschenk der Natur. Und es macht natürlich grundsätzlich Sinn, weiße Menstruationsprodukte zu verwenden, weil sich anhand der Farbe der Menstruationsflüssigkeit Rückschlüsse auf die Gesundheit ziehen lassen. Aber vielleicht gibt es irgendwann eine grüne “Limited Edition” - dann natürlich mit Farbe aus Algen gefärbt :)
Sind die ‘Tangpons’ vegan?
Natürlich! Unsere ‘Tangpons’ sollen niemandem schaden, auch nicht den nicht-menschlichen Tieren. Dadurch, dass wir die Algen aus kontrolliertem Anbau beziehen, schaffen wir sogar aktiv Lebensräume für nicht-menschliche Tiere. Und weil wir keine Pestizide benötigen, tragen wir auch nicht zum Massenaussterben der Insekten bei.
Wenn der ‘Tangpon’ biologisch abbaubar ist, löst er sich dann nicht in mir auf?
Die biologische Abbaubarkeit des ‘Tangpons’ ist uns sehr wichtig, und wir gehen davon aus, dass sie sowohl an Land als auch im Wasser in wenigen Wochen abbaubar sein werden. Da der ‘Tangpon’ nur wenige Stunden im Körper verbleibt, brauchst Du aber keine Sorge haben, dass er sich dort auflöst.
Warum kann man die ‘Tangpons’ noch nicht kaufen?
Wir sind noch mitten in der Produktentwicklung - schließlich ist der ‘Tangpon’ der weltweit erste Tampon aus Meeresalgen! Weil wir richtig gute Produkte entwickeln wollen, wollen wir die Menstruierenden von Anfang an in die Produktentwicklung einbinden - deshalb ist das Ziel unseres Crowdfundings auch die Produktion der ersten Beta-Version ‘Tangpons’, zum Test durch die Community.
Wie viel kostet der ‘Tangpon’, wenn er in den Handel kommt?
Unser Produkt wird, weil es ja eine echte technologische Innovation ist, zu Anfang teurer sein als der Durchschnittstampon. Langfristig sind wir aber sicher, dass wir auf den gleichen Preis wie konventionelle Tampons kommen, oder sogar günstiger sein können - zum einen, weil der kontrollierte Algenanbau wachsen wird und sich die Lieferketten etablieren, zum anderen, weil die anderen Rohstoffe im Zuge des Klimawandels teurer werden, weil sie auf große Mengen Trinkwasser und fruchtbare Landfläche angewiesen sind.
Was ist Verantwortungseigentum und warum macht ihr das?
Weil wir als Unternehmen genauso nachhaltig wie unsere Algen wachsen wollen, haben wir Vyld in Verantwortungsgeigentum gegründet. Das heißt, statt wie ein “normales” Startup möglichst schnell zu wachsen, um das Unternehmen dann möglichst teuer verkaufen zu können (“Exit”), setzen wir auch bei unserem Geschäftsmodell auf Langfristigkeit - und haben dies rechtlich in unserer Satzung verankert. Vyld gehört sich selber und ist kein Spekulationsobjekt.
Verantwortungseigentum hat zwei zentrale Grundprinzipien:
1. Selbstbestimmung - das “Steuerrad” des Unternehmens, also die Stimmrechte, liegen immer bei den Menschen, die aktiv im Unternehmen arbeiten, nicht bei (externen) Investor:innen.
2. Vermögensbindung - von Vyld erwirtschaftete Gewinne können nicht entnommen werden, denn sie sind für uns das Mittel unsere Mission zu verfolgen und nicht Selbstzweck, um Investor:innen (oder uns Gründerinnen) reich zu machen; sie werden daher nicht an Shareholder:innen ausgeschüttet, sondern in die Mission re-investiert.
Eine gemeinnützige Stiftung hat ein Veto-Stimmrecht, das jede Veränderung der Satzung, die diese Prinzipien aushebeln könnte, verhindern würde.
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